Vom Graswangtal auf das Kienjoch 1953m

27.06.2020

Treffpunkt war um 7.15 Uhr an der Ettaler Mühle und pünktlich waren die Achenseer versammelt: Jo, Claudia und Robert, Walter und Anorte, und wir beide. Wir parkten die Autos auf dem gebührenpflichtigen Besucherparkplatz – im Winter ist dies der Parkplatz zur Wildfutterstelle – und machten uns alsbald auf den Weg, der uns erst als Spazierweg ausgeschildert (manche sagen auch Hatscher dazu) am Forsthaus Dickelschwaig vorbei zum Kuhalpenbach führte. 

Mäßig ansteigend ging es immer den Bach entlang, ihn des öfteren mit und ohne Brücke querend, an wunderschönen Hängen und herabstürzenden Wasserfällen vorbei, dann wieder auf steilen, bewaldeten Hängen hinauf, entlang an ausgesetzten Pfaden mit atemberaubenden Ausblicken in die tiefe Schlucht des rauschenden Kuhalpenbachs. Gut, dass wir fast ständig in bewaldetem Gelände unterwegs waren, denn mit der Höhe nahm auch die Temperatur zu, und trotz Trinkpause und Sonnencreme-Einreibe-Pause waren wir alle froh, im Schatten der Kuhalmhütte eine Rast einlegen zu können. Die Brotzeit wurde noch dadurch bereichert, dass Jo eine Runde Cola ausgab. Gott sei Dank zogen nun Wolken auf, die die Hitze im Latschenbereich  erträglich machten, sodass wir uns dem Ziel zügig näherten.Die im Südosten stehende Gewitterwand mahnte uns mit zwei Blitzen, auch an den Abstieg zu denken. Da der Wind günstig stand, wir nun wieder bei Kräften waren und der Weg von oben zu sehen war, überredeten wir Stefan, die Überschreitung zu machen, d.h. den schmalen, felsigen Pfad über Kieneckspitz und Dreierköpfl zu nehmen.

Unser Abstieg war für mich nicht so ganz entspannt, denn es stellte sich heraus, dass es zuerst ein immer währendes Auf und Ab auf einem wirklich sehr schmalen, schottrigen, zum Teil ausgesetzten Felsenband mit kleinen Kletterpassagen gab, bis wir wieder die sonnigen Latschenhängen durchquerend über einen verschlungenen Wurzelweg zum Hochwald kamen. Der Waldweg war genauso schmal und wurzelig, sodass wir sehr konzentriert gehen mussten, um nicht ins Straucheln zu geraten.

Natürlich durfte dann der obligatorische Kaffee und Kuchen am Pick-up-Buffet nicht fehlen – Claudia und Silke sei an dieser Stelle herzlich gedankt. Nachdem der Durst mit Kaffee nicht gelöscht werden konnte, schlossen wir diese herrliche, überaus beeindruckende Bergtour mit einer spontanen Einkehr im Biergarten des Fischerwirts in Graswang gebührend ab. Ein dickes Dankeschön geht an Stefan, unseren Bergführer, der die Tour mit großer Umsicht und guter Laune zu einem gelungenen Unterfangen gemacht hat. Wir freuen uns auf die nächste gemeinsame Unternehmung. 

Gerhard Schilder